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Manufaktur in Baden-Württemberg

Kernseife


Kernseife gibt es bei uns nicht.

Der Wunsch am Verkaufsstand

Sehr oft werden wir an unserem Verkaufsstand nach Kernseife gefragt. Diese Anfrage verneinen wir und versuchen zu erklären, warum es bei uns keine Kernseife gibt und auch nicht geben wird.
Warum wollen so viele Menschen Kernseife kaufen? Wir haben hier eine kleine Ahnung und beginnen in der Vergangenheit.

Der Ursprung der Kernseife

Die alten Sumerer schrieben vor mehr 4500 Jahren schon ein Rezept für Seife auf einer Steintafel nieder. Damals wurde die Seife aus der Asche von Hartholzbäumen und Tierfetten hergestellt. So erklärt sich auch der spätere Beruf des Aschesammlers, der oft auch gleichzeitig Seifensieder war. Dieser ging von Haus zu Haus und sammelte die weiße Asche aus den Holzöfen ein, um daraus Seife herzustellen.
Die Aschensammler waren sehr oft die Ärmsten der Armen in der Bevölkerungsschicht.

wie wird Kernseife hergestellt?

Gibt man die gesammelte Asche in einen Kaffeefilter und gießt sie mit Wasser auf, wird die in der Asche enthaltene Lauge ausgespült. Diese Lauge kann man noch einmal über die Asche geben und erneut durchspülen lassen, damit sich der pH-Wert der Lauge erhöht.
Diese Lauge besteht hauptsächlich aus
Kaliumhydroxid mit der man Schmierseife herstellen kann. Bei unseren festen Seifenstücken verwenden wir Lauge mit Natriumhydroxid. Diese Laugenart gewann man früher wohl vermehrt von Bäumen in Meerwassergebieten.
Nun mischt man diese gewonnene Lauge mit den Fetten und es beginnt der Verseifungsprozess. hier entsteht durch die Reaktion der beiden Rohstoffe Seife, diese enthält danach auch eine kleine Menge Glyzerin. Da der exakte pH-Wert der Anschenlauge nicht festgestellt werden konnte, bestand immer das Risiko, dass freie Lauge in der Seife enthalten ist und man sich dadurch die Haut verätzen kann. Um dem entgegenzuwirken salzt man die bereits entstandende Seife aus. Dies geht sowohl mit Schmierseife als auch mit fester Seife.
Für uns besteht dieser Prozess nur theoretisch, da wir selbst noch nie Seife ausgesalzen haben. Somit erklären wir diesen Vorgang auch nur aufgrund Quellen aus dem Internet, bei denen wir uns eingelesen haben und von Erzählungen von Personen, die schon einmal selbst Kernseife hergestellt haben.
Die Seifenstücke werden also erst einmal klein geraspelt. Die Schmierseife müsste nicht separat bearbeitet werden.
Die auszusalzende Seife wird mit Wasser und Salz in einen Topf gegeben und eingeweicht - ob sie noch zusätzlich erhitzt wird, können wir gerade nicth wiedergeben. Unter ständigem Rühren werden die Seifenraspeln aufgelöst. Nach einiger Zeit trennt sich die reine Seife von allen anderen Inhaltsstoffen wie z.B. der überschüssigen Lauge oder falls enthalten von überschüssigem Fett. Außerdem wird auch das Glyzerin getrennt. Die Seife setzt sich oberhalb des Wasser ab und kann abgeschöpft werden. Insgesamt soll der Vorgang des Aussalzens 2-3 Mal wiederholt werden, damit man sicher gehen kann, dass nur noch die reine Kernseife übrig ist. Diese kann in Formen gepresst und danach geschnitten werden.

unsere Naturseifen im Vergleich zur Kernseife

Unsere Naturseifen berechnen wir schon bei der Rezeptentwicklung mit einer gewissen Überfettung. D.h., dass wir mehr Fette einsetzen, als die Natronlauge zu Seife umwandeln kann. Dies wird umgangsprachlich auch gerne als Rückfettung bezeichnet und ist für uns ein Sicherheitsfaktor, dass sich keine freie Natronlauge mehr in der Seife befindet, was bei Benutzung der Seife sonst heftige Folgen haben könnte.
Zudem begrüßen wir das natürlich entstandene Glyzerin, das dem Austrocknen der Haut entgegenwirken kann.
Bei Kernseife werden diese beiden Faktoren entfernt und wir sehen diese als eine Art Abfallprodukt - nur misslungene Seifen oder Seifenreste würden wir so verabreiten wollen, der Aufwand ist hier viel zu hoch. Unsere Anschnitte und Bruchstücke verpacken wir als Probestücke oder verkaufen sie günstiger als Bruchware, somit gibt es bei uns keine Seifenreste.

Industriell gefertigter Kernseife werden noch oft andere Inhaltsstoffe zugesetzt. Das kann Parfum sein, zusätzlich wird wieder Glyzerin hinzugegeben, was ja beim Aussalzen entfernt wurde. Außerdem werden oft auch Tetrasodium Etidronate als Konservierungsmittel und Tetrasodium EDTA zugesetzt was sich nicht gut auf die Umwelt auswirkt. Letzteres wurde früher zur Behandlung bei Bleivergiftungen eingesetzt, da es Schwermetalle an sich bindet. Leider ist es nicht biologisch abbaubar und in den Kläranlagen kann es nicht herausgefiltert werden. So gelangt dieser Stoff in Flüsse und auch wieder in unser Trinkwasser - inklusive der gebundenen Schwermetalle.

Für was ist Kernseife gut? - Fazit

Wir verteufeln Kernseife nicht generell. Es gibt Hersteller, die keine der oben erwähnten Inhaltsstoffe zusetzen. Kernseife ohne bedenkliche Inhaltsstoffe eignet sich durchaus gut um Wäsche zu waschen oder zur Geschirrreinigung beim Camping da sie keine Überfettung besitzt. Wichtig ist hier aber immer, die Seife nicht an offenen Gewässern zu verwenden da jedes Tensid die Mikroorganismen vernichten und das biologische Gleichgewicht zerstören kann. Mit den richtigen Inhaltsstoffen kann eine Kernseife auch auf der Wiese verwendet werden, da sie sich nach 3-4 Tagen vollständig abgebaut hat. Lese also bitte die Ingredients-Liste durch und suche im Web nach den beschriebenen Inhalten, damit Du keine schädlichen Stoffe in die Natur bringst.

Für viele Menschen ist die Kernseife der Ursprung und somit das Natürlichste und Beste in Sachen Seife. Das "Oma hatte diese Seife ja auch verwendet"-Argument wird sehr oft gebracht. Leider hatte Oma keine anderen Möglichkeiten, zudem wurden damals auch nicht immer so viele bedenklichen Stoffe wie das oben erwähnte Tetrasodium EDTA zugefügt. Mit den heutigen Naturseifen die durch die Überfettung einen weniger austrocknenden Effekt haben, erhält man unserer Meinung nach eine bessere Alternative für die Körperpflege.


Dein Saposium-Team